09.07.2011 – 10.07.2011Autor: Georg Lober
ANSBACH/STEIBIS – Mit einem harmonischen Festwochenende feierte die Sektion Ansbach im Deutschen Alpenverein das 75-jährige Jubiläum ihrer Schihütte in Steibis im Allgäu. Mehr als 130 Mitglieder trafen mit Bus und Pkw bei wunderschönem Bergwetter auf der Ansbacher Hütte ein, wo sie vom 1. Vorsitzenden Norbert Meindorfer mit einem Sektempfang begrüßt wurden. Eine Abordnung Alphornbläser aus Steibis stimmte mit gefühlvoll tönenden Klängen auf das Jubelfest ein. Nach Kaffee und Kuchen auf der Schihütte genossen die Besucher die eindrucksvolle Panoramasicht bei einem Spaziergang auf dem Kamm des Imbergs.
Der Festabend wurde dann in dem nahegelegenen Berggasthof „Imberghaus“ gefeiert, wo 1. Vorsitzender Meindorfer auch den ersten Bürgermeister von Oberstaufen, in dessen Stadtgrenzen die Ansbacher Hütte liegt, begrüßen konnte. Neben den zahlreich erschienen Mitgliedern, Nachbarn der Hütte, Mitgliedern der Bergwacht sowie Geschäftsführer und Mitarbeiter der Imbergbahn, konnte Norbert Meindorfer auch die Stadträte der Stadt Ansbach, Josef Hillermeier und Armin Völkert begrüßen, wobei Letzterer die Grüße der Oberbürgermeisterin Carda Seidel überbrachte und als Erinnerungsgeschenk einen Zinnteller mit dem Ansbacher Stadtwappen überreichte. Meindorfer ging zu Beginn seiner Festansprache auf die nachbarschaftliche Verbundenheit und die guten Beziehungen zum Imberghaus ein, wobei er sich bei den Betreibern Wilma und Wolfgang Lewandowski mit einem Blumenstrauß bedankte. Es folgte ein kurzer Rückblick auf die wechselvolle Geschichte der Ansbacher Hütte und der Hinweis, dass alles umfangreich und mit eindrucksvollen Bildern in der neuen Hüttenchronik nachzulesen sei. In einem Resümee meinte er „Es ist vielen treuen und fleißigen Menschen zu verdanken, dass der Erhalt der Schihütte in all den Jahren ihres Bestehens in vorbildlicher Weise gesichert werden konnte, denn ohne freiwilliges Engagement werden wir die Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft nicht bewältigen. Dass dies in Zukunft so bleiben wird, ist die Aufgabe unserer Generation. Wir haben die Aufgabe und die Verpflichtung das Vermächtnis der Erbauer zu bewahren“. In diesem Sinne fand dann eine Ehrung statt, die dem Hüttenwart Siggi Schneider und seiner Frau Ilse galt, die sich seit über 30 Jahren in vorbildlicher Weise und unermüdlichem Einsatz um die Hütte und deren Belegung gekümmert haben. Als Dank wurde ihnen von Meindorfer und Dietmar Weiß, der als dritter Vorstand für die Ansbacher Hütten verantwortlich ist, ein wertvolles Aquarell des Ansbacher Künstlers Willi Probst überreicht, das eine Ansicht der Ansbacher Hütte zeigt.
Die besondere Verbundenheit mit der Ansbacher Hütte betonte Bürgermeister Walter Grath in seinem Grußwort auch damit, dass ein Vorfahre von ihm auf dieser Hütte schon Hüttenwirt war, und er einen Großteil seiner Kindheit hier in dessen Umfeld erleben durfte.
Der weitere Festabend war geprägt von fröhlicher Unterhaltung mit der Kapelle „Hunger & Durst“, die mit humorvollen Einlagen den Beifall der Gäste fanden.
Höhepunkt am Sonntag war dann ein eindrucksvoller Berggottesdienst, den Religionslehrer i. K. Edmund Rauh, von der Christ-König Kirchengemeinde, an der Ansbacher Hütte abhielt und der von der Blaskapelle Steibis musikalische umrahmt wurde. Rauh ging in seiner Predigt auf die 75 Jahre der Hütte ein, und meinte dass ein Ehepaar, das solange verheiratet ist die „Kronjuwelen-Hochzeit“ feiert. Und die gilt es auch im Leben zu sammeln. Er meinte, dass zum Beispiel der Hüttenbau, ein Dienst an der Menschheit und damit auch ein Kronjuwel ist. Aber die schönsten Kronjuwelen, die bekommt man geschenkt, das kann der warme Sonnenstrahl sein, der rauschende Bergbach, das Lachen eines Kindes, aber auch das Feiern auf einer Berghütte sein. Viele Wege führen zu Gott, einer kann auch über den Berg gehen, wo man dem Himmel besonders nah ist.
Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein fröhlicher Frühschoppen auf der sonnigen Terrasse des Imberghauses. (gl)
Fotos: Lober