Datum:
27.04.- 05.05.2024
Autor:
Hildegard Bruckdorfer-Nietsch
Ines Deininger
Karin Frank
Inge Kleemann
Roswitha Mahl
Harald Distler
Marwin Kreiter
Fotos:
Tourleiter:
Christine & Harald Groß
Tour-Nr.:2024-T-09
Eine Weitwanderung durch mediterrane Kulturstädte und alpine Landschaften
1. Tag, Samstag, 27.04., Anreise
Am Samstagmorgen um 5 Uhr trafen wir uns in Heilsbronn und fuhren mit zwei Bussen Richtung Südtirol. Wir waren eine große Gruppe, insgesamt 16 Personen mit Harald und Christine Groß, unseren Wanderleitern.
Völlig stressfrei und ohne Stau waren wir bereits mittags an unserem ersten Quartier, einem Hotel im Meraner Land. Der Grissianerhof sollte für die nächsten zwei Tage unser Standort sein, um uns zu akklimatisieren und gleich in den Genuss der Südtiroler Küche zu kommen.
Nach dem Einchecken war eine kleine Wanderung in die Umgebung angesagt. Da unsere Tourenleiter wussten, dass die Schmiedlalm ihr Opening hatte, zog es uns aufwärts zu ihr, wo wir bestens versorgt wurden. Da sich Regen ankündigte, entschieden wir uns für eine Touränderung. Die geplante Wanderung über St. Apollonia und an der St. Jakobs-Kirche vorbei ließ sich dadurch nicht ganz realisieren. Aus der Ferne konnten wir aber beides sehen. Nach der Rundwanderung von ca.10 km und leicht einsetzendem Regen kehrten wir wieder am Abend zum Grissianerhof zurück. Hier wurden wir mit einem leckeren Menü belohnt.
1. Etappe, Sonntag, 28.4. von Marling nach Grissian ca. 22 km
Nach dem Frühstück fuhren wir mit Bussen bergab ins Dorf Marling. Hier kamen wir zu einer feierlichen Kommunionfeier im Ort, wo wir das Brauchtum dieser Region beobachten durften. Vom Dorfplatz in Marling wanderten wir hinauf zum Marlinger Waalweg nach Oberlana. Ein atemberaubendes Panorama, das man selbst erlebt haben muss! Mittags kehrten wir in einem urigen einheimischen Gasthof mit großem Garten ein, welcher kein Bier hatte, aber selbst gemachte Limonaden und Weine. Die wenigen Speisen waren alle frisch zubereitet und sehr reichhaltig. Ein wahrer Genuss! Dann mussten wir aber wieder aufbrechen, um nicht zu spät zum Standort zurückzukehren. Durch Murenabgänge waren verschiedene Wege gesperrt und wir gingen über Wiesenwege nach St. Hippolyt. Über Tissens und Prissian kamen wir dann nach einer 22 km langen Wanderung müde wieder am Grissianerhof an.
2. Etappe, Montag, 29.04. vom Grissianer Hof nach Kaltern – ca. 29 km
Vom leckeren Frühstück gestärkt starteten wir bei sonnigem Wetter und wanderten nach Untersirmian, Andrian und über den Hocheppaner Weg zur Burg Hocheppan, einer mittelalterlichen Burg mit Bewirtschaftung, herrlichem Ausblick und großartigen Fotomotiven. Hier gönnten wir uns eine Pause und probierten die besondere Süßspeisen-Spezialität: „Strauben“. Danach ging es über einen Naturlehrpfad zu den „Eislöchern“, einem Naturphänomen: Die warme Luft strömt über ein Felsengelände ein und kühlt dabei ab. Man steigt also in einen Graben, dort kommt die abgekühlte Luft aus den Felshöhlen heraus. Es ist einige Grad kälter als oben. Eine faszinierende Landschaft!
An Oberplanitzing und Mitterndorf vorbei näherten wir uns teils auf Straßen dem Ort Kaltern. Bevor wir ins Hotel gingen, aßen wir leckere Pizza am Marktplatz und bei Dunkelheit erreichten wir das Appartmenthotel Malga. Der Wirt war wenig erfreut ob unserer späten Ankunft und wir ziemlich erschöpft von der langen Wanderung. Der beheizte Pool entpuppte sich am Morgen als sehr frisch (ca. 17°), nur was für sehr mutige Schwimmerinnen!
3. Etappe, Dienstag, 30.04. von Kaltern nach Coredo, ca. 20 km
Nach einem etwas holprigen Frühstück, bei dem die Kaffeemaschine uns den Wachmacher nicht vergönnen wollte, ging es auf zur 3. Etappe. Vom Hotel aus waren es nur wenige Minuten zur Mendelbahn, die uns in 12 Minuten auf 1364 m hoch auf den Mendelpass brachte. Der Blick auf das Val di Non, das größte Tal im Trentino, begeisterte uns sofort. Auf ruhigen Wegen ging es durch eine herrliche Landschaft angenehm bergab. Bei milden, angenehmen Wandertemperaturen kamen wir zur Wallfahrtskirche des Hl. Romedius, wo wir leckeren Espresso, Eis und Getränke genießen durften. Nach einer Besichtigung der burgähnlichen Wallfahrtskirche mit ihrer fast tausendjährigen Geschichte führte uns der Weg weiter nach Coredo zu unserem Hotel. Nach einer ausgiebigen Nutzung der Sauna und dem Wellnessbereich ließen wir bei einem großartigen Abendessen den Tag mit einem Glas Wein gemütlich ausklingen.
4. Etappe, Mittwoch, 01.05. von Coredo zum Lago di Molveno ca. 15 km
Nach einem genussvollen Frühstück im Hotel Miraval in Coredo wurden wir vom Hotelchef und dessen Personal mit Bus und PKWs ca. 30 Minuten durch das Val di Non nach Süden der Noce entlang nach Spormagiore, dem Startpunkt unseres heutigen Wegemarsches gefahren.
Während des moderaten Aufstiegs, bei dem die spärliche Beschilderung zu Verzögerungen führte, setzte kurzzeitig Sprühregen ein. Nachdem wir den schlafenden Wintersportort Andola erreicht hatten, folgten wir wieder dem bizarren Weg entlang des Rio Lambin, bis wir bei strahlendem Sonnenschein unser Ziel Molveno erreichten. In unserem am Hang liegenden Hotel Londra wurden wir mit fantastischem Blick zum Bergsee verwöhnt. In der Nacht wechselte das Wetter von Sonne in Dauerregen.
5. Etappe, Donnerstag, 02.05. von Lago di Molveno nach La Pineta (nähe Fiave) ca. 25 km
Der Tag kann mit nass, nasser am nassesten überschrieben werden. Bereits im Hotel verpackten wir uns in Regenkleidung und wanderten entlang des Molvenosees. Pünktlich zur Rast bei der Wallfahrtskirche in Deggia zeigte sich kurz die Sonne. Nach der Pause ging es im Sprühregen über eine Hängebrücke in das enge Sarcatal. Nach zwei Stunden Dauerregen kamen wir nass, kalt und hungrig zu unserer Unterkunft „La Pineta“, wo wir uns bei leckerer Pizza stärken konnten.
6. Etappe, Freitag: von La Pineta nach Agritur Calvola, ca. 14,5 km
Heute ging es – leider immer noch bei Regen – teils auf Fahrwegen, teils im Auf- und Abstieg auf Bergpfaden zum Val di Lomasone und Val di San Pietro.
Überholt wurden wir von zahlreichen Radlern, die an einem Bike-Wochenende von Specilized teilnahmen. Wir kehrten, wie auch etliche Radfahrer, im Rifugio San Pietro ein, so dass die zwei jungen Männer an der Theke reichlich zu tun hatten. Endlich hatte der Regen aufgehört und von der Hütte aus hatten wir schon einen traumhaften Blick zum Gardasee hinunter. Nach der Einkehr stiegen wir über den Sentiero Frassati hinab zum Dorf Canale, einem der schönsten Dörfer Italiens. Unsere Unterkunft Agritur Calvola war von hier nicht mehr weit. Nach einem freundlichen Empfang und der Verteilung der Zimmer, genossen wir bei einem grandiosen Ausblick auf den Gardasee unsere erste Flasche Rotwein. Zum Abendessen erwartete uns ein leckeres 3-Gänge-Menü mit Wein eingeschlossen, dass wir in entspannter Stimmung genossen!
7. Etappe, Samstag: 04.05.24 von Agritur Calvola zum Gardasee ca. 6 km
Nach einer durchregneten Nacht begannen wir den Abstieg zum Gardasee. Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und ließ die Temperaturen steigen. Ein schmaler Weg führte uns durch das wunderschöne Dorf Tenno. Über einen sehr steilen und beschwerlichen Abstieg erreichten wir den Garda-Brenta-Trek, der uns mit genussvollen Ausblicken auf den Gardasee belohnte. Nach 8 km erreichten wir Riva und mussten uns nach einsamen Wegabschnitten erstmal wieder an Menschengetümmel gewöhnen. Bald entspannten wir uns in getrennten Grüppchen in der Sonne sitzend an der Seepromenade mit Cappuccino, Aperol Spritz und Blick auf den See. Endlich hatten wir unser Ziel nach ca.140 km geschafft. Ein extra für uns bestellter Bus mit freundlichem Fahrer brachte uns zurück zum Ausgangsquartier, dem Grissianerhof. Hier konnten wir uns in der Sauna, im Whirlpool und anschließend bei einem Abendessen von den Anstrengungen erholen. So ließen wir den Tag mit Wein und Grappa gutgelaunt ausklingen.
Bevor wir am Sonntagmorgen die Heimreise antraten, bedankten wir uns bei Christine und Harald für die perfekt organisierte Planung und Organisation der Tour, ebenso für ihre ruhige und vertrauensbildende Art der Tourenführung. Wir waren uns einig, dass diese Genusstour definitiv eine Herausforderung, aber auch ein großartiges Erlebnis und ein voller Erfolg war.