Rosengarten und Schlern – Durchquerung von Süd nach Nord

Datum:

25.09. – 28.09.2024

Tourenleiter:

Roland Bräundling

Bericht:

Annette, Elfriede, Melanie, Rebeka, Karin, Friedrich, Hermann, Peter mit Tourenleiter Roland

Tourennr:

2024 – T – 26


Nachdem die Tour 2 Wochen vorher wegen Tiefschnee und Minusgraden  verschoben werden musste, starteten wir – Annette, Elfriede, Melanie, Rebeka, Karin, Friedrich, Hermann, Peter mit Tourenleiter Roland – am 25.09. früh morgens mit dem DAV-Bus unsere Tour Richtung Südtirol. Wir kamen gut voran und hielten nur für eine kurze „Kuchen“-Pause, am Aussichtsparkplatz „Zugspitz-Blick“. Rebeka hatte einen leckeren Schokokuchen für alle gebacken. Vielen Dank hierfür nochmals auf diesem Weg.

Frisch gestärkt ging es zügig weiter und dank des entspannten Verkehrs kamen wir so zeitig an, dass wir den DAV-Bus am Ziel in St. Zyprian parken konnten. Mit dem Linienbus fuhren wir zum Wanderparkplatz Kaiserstein bei Karersee.

Um 14 Uhr konnte die Tour beginnen. Das obligatorische Start-Bild wurde für unseren Fotografen Friedrich schon zur sportlichen Sprinteinlage.

Der Aufstieg ging über abwechslungsreiche Pfade durch den Wald und später über Fels.

Der erste geplante Stopp an der Paolinahütte fiel dann einem Missverständnis zum Opfer. Die Ansage, dass hier eine Viertelstunde Pause ist, wurde von der Hälfte der Gruppe so verstanden, dass in 15 Minuten Pause sei. Also sind wir aufgrund eines dringenden Bedürfnisses weiter geeilt und haben einen verwunderten Wanderleiter hinter der Paolina Hütte mit dem Rest der Gruppe zurückgelassen. Am Christomannos Denkmal – großer Bronze-Adler – konnte das Missverständnis bei einem Fotostopp aufgelöst werden.

Kurz darauf erreichten wir auch schon unser Etappenziel für den ersten Tag: die Rotwandhütte auf 2280 m. Bevor wir aber unser Quartier bezogen, zog es uns noch auf den Hausfelsen, den Col de Ciampac zu einem Fotoshooting.

Den Abend verbrachten wir mit leckerem italienischen Menue, mehreren Hornochsen, untermalt mit italienischem a-capella Gesang einer ortsansässigen Gesangsgruppe, die nach Hüttenschluss noch bei Dunkelheit abstieg.

Am zweiten Tag auf dem Weg über den Vajolonpass zur Kölner Hütte / Rosengartenhütte wurden wir zu Beginn ein Stück – offensichtlich bis zur Grenze ihres Reviers – von der Hauskatze der Rotwandhütte begleitet. Die abwechslungsreiche Wegführung über Schotter und im Anstieg dann über zahlreiche Treppen, eine Leiter und viele Felsstufen auf den Vajolonpass (2562 m) entschädigte uns für die fehlende Sicht aufgrund des trüben Wetters.

Nach dem ebenso abenteuerlichen Abstieg vom Pass und einem Gegenanstieg zur Kölner Hütte belohnten wir uns dort mittags mit Leckereien aus der Küche.

Die Stärkung war auch nötig, denn gleich hinter der Hütte ging es in leichter Kletterei fast senkrecht nach oben zum Tschager Joch. Man hätte meinen können, der Hütte direkt aufs Dach zu steigen.

Nach einer Runde Schoki  auf dem Tschager Joch (2692 m) ging es über Holztreppen und teilweise seilgesicherte Passagen wieder nach unten. Immer wieder lichtete sich der Nebel etwas und wir konnten die hohen Felswände und ab und zu ein bisschen das Tal bestaunen. Die Vajolet-Hütte auf 2243 m erreichten wir wie geplant, und nach einer heißen Dusche konnten wir das umfangreiche Menue genießen. Der Abend fand seinen Abschluss wieder in mehreren Spiel-Runden Hornochsen.

Der Freitag begann mit klarer Sicht.

Wir alle freuten uns, heute etwas weiter sehen zu können. Doch nach nicht mal 15 Minuten Aufstieg Richtung Grasleitenpasshütte war es mit der Freude vorbei und kräftiger Regen mit eisigem Wind setzte ein. Wir waren alle schon ziemlich nass und fröstelten, als wir die Grasleitenpasshütte (2599 m) über Geröllpfade erreichten. Der Wirt war so lieb und stellte einen Heizlüfter auf. Vor dem Gerät sammelte sich langsam allerlei an. Handschuhe, Jacken, Wanderstiefel und auch der eine oder andere Wanderer. 

Draußen tobte das Wetter mit heftigem Regen und Schneegraupel. Nach einer Stunde mussten wir einsehen, es hilft nichts. Wir müssen weiter.

Wir machten uns auf einen sehr nassen und sehr kalten Weg zum Molignonpass (2599 m) gefasst. Doch der Regen ließ nach und wir kamen durch ein Schotterkar gut voran. Vom Pass aus, ging es steil bergab zum Tierser Alpl (2440 m), und bereits im Abstieg war ein kleines Fenster mit blauem Himmel zu bestaunen. Kurz vor der Hütte ging es noch an einer längeren seilversicherten, sehr abwechslungsreichen Felspassage nach unten. Das Tierser Alpl glich einem Hotel, und wir fanden alle eine leckere Stärkung.

Nach dem Mittagessen auf dem Alpl hatten wir jetzt doch endlich sonnige Abschnitte. Dies hatten wir heftigen Windböen zu verdanken, die die Wolken vertrieben. Der Wind ließ uns auf den einfachen Wiesenpfaden immer wieder ins Trudeln geraten. Die Bedenken, es würde doch hoffentlich nicht an dem guten Heuschnaps  auf dem Tierser Alpl gelegen haben, konnten wir schnell verwerfen, da einige keinen Schnaps getrunken hatten. Schlagseite hatte aber dennoch der eine oder andere von uns, wenn ihn eine heftige Windböe schüttelte. Dennoch erreichten wir unsere dritte Unterkunft: das Schlernhaus (2450 m) (Bild 6).

Nach kurzem Aufenthalt und Abstellen des Gepäcks ging es  noch zum nahen Monte Pez. Mit Sonnenschein und Turboantrieb durch den Wind ging es flott hinauf. Der Wind machte die Fotosession am Gipfelkreuz zur besonderen Herausforderung. Wäre das Kreuz nicht zum Festhalten gewesen, hätte es so manches Fotomodel vom Gipfel (2563 m) geblasen.

Zurück im Schlernhaus genossen wir beim Abendessen den grandiosen Blick auf den Rosengarten, der in der untergehenden Sonne in leuchtenden Rottönen glühte.

Unser Lager war nicht beheizt und aufgrund der schon sehr winterlichen, einstelligen Temperaturen sehr, sehr kalt. Mit etwas dickerem Schlafsack oder dreifachen Decken waren wir gut gerüstet.

Am vierten Morgen hörten wir beim Aufwachen ein Gewitter über uns hinwegziehen. Als wir nach dem Aufstehen aus dem Fenster blickten, sahen wir, dass es ein paar Zentimeter geschneit hatte.

Nach dem Frühstück, liefen wir gut eingepackt in leichtem Schneefall los.

Wir konnten aber sehr schnell helle Wolkenlücken erahnen und die Regenhosen und -jacken, Handschuhe und Mützen in die Rucksäcke zurückpacken. Auch die 1600 hm Abstieg nach St. Zyprian boten uns einen abwechslungsreichen Weg, mit fantastischem Blick, Treppen, Eulen, Bären und einem angenehmen Gefälle, sodass wir pünktlich zum Mittagessen im Ort ankamen und uns auf der Sonnenterrasse der Tschaminer Schwaige vor der Heimfahrt stärkten.

Ganz herzlichen Dank nochmal an Roland, der uns eine tolle, abwechslungsreiche Tour bescherte, auf der wir „alle Wetter“ hatten, also von allem etwas, Nebel, Regen, Sonne, starken Wind und Schnee, und alle begeistert nach Hause fuhren.

Autor: die Gruppe gemeinsam im DAV-Bus