Datum:
28.08. – 31.08.2024
Autor:
Jürgen Zeller
Fotos:
Ilona KleinhenzJürgen Zeller
Tourleiter:
Peter Jörg
Tour-Nr.:2024 – T – 24
Teilnehmer: Peter Jörg (Leiter), Ute Heller, Ilona Kleinhenz, Michael Schneider, Claudia und Harald Stadelmann, Markus Weidner und Jürgen Zeller
1.Tag
Anfahrt über den Brenner nach Madonna di Campiglio. Mit der Seilbahn ab Groste zur Rifugio Stoppani – Rifugio Tuckett. (Ferrata Alfredo Benini). Gehzeit ca. 4,5 Std.
In rauschender Fahrt, so dass die Verkehrsschilder nur so durch die Gegend flogen (na zumindest eines), ging es am Mittwochmorgen um 4:00 Uhr ab nach Bella Italia.
Um 12:00 Uhr standen wir oben am Berg, bereit zum Abmarsch in Richtung Rifugio Tuckett, unserer ersten Übernachtung. Typisch für die Brenta verlief der Weg, nach einem kurzem Anstieg, über Felsabsätze in den senkrechten Wänden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Dolomitenmassiven ist der Brenta-Gebirgsstock aus geschichtetem Dolomit aufgebaut, so dass in den steilen Felswänden an den Schichtgrenzen oft relativ einfach begehbare, aber sehr ausgesetzte Pfade entstanden sind.
Übergänge zu anderen solchen Bändern müssen oft über steile Klettersteige oder zum Teil sehr lange Leitern überwunden werden. Generell waren die Klettersteige bestens in Schuss. Auch in den ausgesetzteren Wegabschnitten war in der Regel eine Drahtseilsicherung vorhanden.
Im Rifugio Tuckett hatten wir ein enges, aber nur mit unserer Gruppe besetztes Zimmer. Die Verpflegung war, wie auch bei den folgenden Hütten, sehr gut auch das Frühstück konnte sich sehen lassen.
2.Tag
Rifugio Tuckett – Rifugio Alimonta. (Ferrata Boccette alte). Gehzeit ca. 9 Std.
Heute waren auf unserer Tour wieder steile Wände und tiefe Schluchten mit längeren Wanderpassagen zu meistern. An einer Stelle ging der Weg zwischen zwei senkrechten Wänden über einen schmalen Grat.
Aus der Ferne sah dies zunächst sehr beängstigend aus. Gottseidank war der Grat dann doch nicht so schmal wie es von weitem den Anschein hatte. Wir überschritten anschließend einen kleineren Gipfel der Brenta- Gruppe. Weitere Gipfel waren ab jetzt nicht mehr geplant.
3.Tag
Rifugio Alimonta – Rifugio Pedrotti – Rifugio Agostini (Ferrata Boccette centrale + Ferrata sentiero dell’ Ideale). Gehzeit ohne Rast ca. 7Std.
Wenn man überhaupt eine Auswahl treffen will, so war heute der beeindruckendste Wegabschnitt. Dieser führte u.a. um den 300 m hohen Pfeiler Campanile Basso (Guglia di Brenta) herum.
Nach einer kurzen Rast im Rifugio Pedrotti folgte ein anstrengender Aufstieg
zu einer Scharte, der mit einer tollen Panoramaaussicht
belohnt wurde. Kurz vor dem Rifugio Agostinti ging es eine sehr hohe, senkrechte Wand direkt auf ein Altschneefeld hinunter.
Haralds Sonnenbrille wurde zur Erkundung schon mal vorausgeschickt, leider hat sie die Landung im Schneefeld nicht heil überstanden.
Die Refugio Agostini war die kleinste und gemütlichste Hütte auf der Tour. Auch hier hatten wir wieder einen Raum für uns. Einzig die Betten knarzten bedrohlich bei jeder Bewegung.
4.Tag
Rifugio Agostini – Rifugio 12 Apostoli – Rifugio Brentei – Abstieg ins Tal nach Vallesinella – Busfahrt zum Autoparkplatz nach Groste – Heimfahrt. Gehzeit ohne Rast ca. 8,5 Std.
Heute war es vor allem spannend, ob wir unsere doch noch sehr lange und anspruchsvolle Tagesetappe zeitlich gut schaffen werden, den es stand immerhin noch der Abstieg und die Heimfahrt an.
Bisher war die Anzahl der Menschen auf unserer Tour überschaubar. Wir mussten nirgends auf andere Gruppen warten, aber an unserer letzten Raststation vor dem Abstieg, dem Refugio Brentei, war anhand der anwesenden Menschenmenge unschwer erkennbar, dass die Hütte vom Tal relativ gut erreichbar ist.
Der weitere Abstieg war leicht zu meistern, die Rückfahrt mit dem italienischen ÖPNV zu unserem Parkplatz klappte problemlos. Um ca. 1 Uhr nachts waren wir zu Hause. Dank regelmäßigem Fahrerwechsel hielten sich hier die Strapazen in Grenzen und immerhin hatte man ja auch noch den Sonntag zum Ausruhen. Wieviel Glück wir mit dem Wetter hatten, zeigte sich am Brenner. Dort ging ein heftiger Starkregenschauer während unserer Heimfahrt nieder.