Was blüht denn da?

Kleine Freuden in der Krise

Datum:
20.04.2020

Autorin:
Sylvia Pludra
Fotos:
Herbert Gachstatter

Tour-Nr.:

Zur Zeit herrscht eine Ausgangsbeschränkung wegen der Corona-Pandemie, Bergtouren sind bis auf weiteres nicht möglich. Dennoch kann man in diesen Tagen auch Schönes entdecken, noch dazu vor Ort und gar nicht weit entfernt. Der

„Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte;

süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land“

Auszug aus „Er ist´s“ von Eduard Mörike

und mit diesen Düften zeigt sich eine Vielzahl an verschiedenen Blüten in ihrer Farbenpracht. Streift man dieser Tage durch Wald und Flur, ein Spaziergang oder eine Radtour ist in dieser unwirklichen Zeit glücklicherweise erlaubt, sieht man es im frischen Grün bunt leuchten. Wie zum Beispiel am Petersberg (505 m hoch, bei Marktbergel, am Rand der Frankenhöhe). Die Wildtulpen sind nun am Verblühen, die Schlüsselblumen blühen zur Zeit noch in großer Zahl.


Dreilappiges Leberblümchen (gefunden bei Colmberg), Märzblümchen, Hepatica nobilis,Hahnenfußgewächse

Laubwälder, liebt etwas feuchte kalkreiche, lehmige aber mullreiche Böden; selten, kommt allerdings an ihren Standorten meist in größeren Beständen vor; die Blattlappen haben Leberform, gegen Leberleiden früher in der Volksmedizin verwendet, schwach giftig (!)

Leberblümchen

Busch-Windröschen, weiße Osternblume, Anemone nemorosa, Hahnenfußgewächse; Blütezeit März-April, Laub und Mischwälder, häufig

Das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Windröschen (Anemone) in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Das Artepitheton kommt vom lateinischen Wort ranunculus = Hahnenfuß und bezieht sich auf die hahnenfußähnlichen Blüten. Das gelbe Windröschen kommt vor allem in basenreichen Laubwäldern vor. Es ist allgemein seltener zu finden als das nahe verwandte Buschwindröschen, wächst dann aber gesellig.

Bären-Lauch, Allium Ursinum, Liliengewächse, maiblumenartige Blätter, beim Zerreiben starker Knoblauchgeruch


Wolfsmilchgewächse Die Samen und der Milchsaft enthalten giftiges Euphorbon. Diese haben eine starke örtliche Reizwirkung auf die Haut und die Schleimhäute mit Gewebszerstörung. Augenverletzungen sind besonders gefährlich.
Trockene Standorte, vom Vieh gemieden, liebt flachgründige Böden, blüht im April und Mai.
Die Pflanzenfamilie ist extrem vielfältig: Unkräuter, Zierpflanzen, aber auch Heilpflanzen wie Ricinus, nicht zuletzt Nutzpflanzen wie der Kautschukbaum gehören dazu.
Zu den Wolfsmilchgewächsen gehören zum Beispiel auch beliebte Zimmerpflanzen, wie der Weihnachtsstern

Kartäusernelke 5 Blütenblätter gezähnt, Kelch und Hochblätter lederartig braun, Stengel kahl, schmale Blätter. Trockenrasen und Halbtrockenrasen, Kartäusermönche haben sie angepflanzt. Mai bis September, Heilkraut , angewandt bei Muskelschmerzen und Rheuma

Futter-Esparsette (Eselsfraß), Schmetterlingsblütler Blüten rosenrot mit gelblichen Streifen, Blüte in Traubenform. Halbtrockenrasen, Wiesen, zerstreut, eiweißhaltig, gelegentlich Futterpflanze.


Wiesen-Primel oder Wiesen-Schlüsselblume, Primelgewächse, Primula veris (primus, der erste frühes Blühen im März-April), der deutsche Gattungsname verweist auf die Ähnlichkeit, Blütenkrone glockig, Blüte goldgelb oder orangegelb gefleckt , 5 orange Flecken auf den Kronblättern, stark duftend, Blütenkelche blassgrün, abgesetzt.
Schlüsselblumenblüten enthalten geringe Mengen an Saponinen. Extrakte aus Schlüsselblumen werden vor allem bei Erkältungen mit verschleimtem Husten und Schnupfen als Begleitsymptomatik eingesetzt.



Rotblauer Steinsame Blüten erst rot dann blau, 1-1,5 cm im Durchmesser, Borretschgewächse; wärmeliebend, selten, kommt dann aber in größeren Rudeln vor. Trockenwälder und trockene Gebüsche.

Quelle u.a.: Dietmar Aichele, „Was blüht denn da“