Datum:04.09.-06.09.2020
Autor: Roswitha GothFotos:Roswitha Goth
Tour-Nr.:2020-T-28
Am Freitag, 04. September trafen wir uns (Tourenleiter Bernd Seßler, Ron, Frank, Michael, Hans, Volker und Roswitha) zu einer Klettersteigtour ins Ötztal. Pünktlich um 6.00 Uhr trudelten die Teilnehmer alle ein. Nachdem wir uns erst mal alle vorgestellt haben, wurde der DAV-Vereinsbus mit unserem Gepäck verladen und los ging´s.
Wir fühlten uns alle ab der ersten Minute bei unserem Bernd sehr gut aufgehoben und nutzten die ersten Stunden noch um ein bisschen die Augen zu entspannen.
Zum Glück waren die Straßen relativ frei, so dass wir zügig voran kamen und nach einem kurzen Zwischenstopp unser erstes Ziel, den Haiming-Klettersteig, der auf unserer Route lag, noch am Vormittag erreichten.
Grandiose Blicke ins Inntal auf 98 Tritthilfen
Der Haiming-Klettersteig ist ein Genießer-Steig der Extraklasse. Kaum zu glauben, dass diese mächtige Felswand den Schwierigkeitsgrad C nicht übersteigt. Das Rezept ist eine gelungene Kombination aus sehr guter Routenführung und 98 soliden Tritthilfen – immer dort, wo es schwerer wird steht man auf Eisenbügeln und klettert unbeschwert über die ein oder andere ausgesetzte Passage hinweg. Die Ferrata ist angenehm zu klettern, es tun sich immer grandiose Blicke ins Inntal auf.
Wieder am Bus angekommen, fuhren wir weiter zu unserer Ferienwohnung und bezogen unsere Räume.
Nachmittags noch schnell den Moosalm-Klettersteig bezwungen
Da es noch früh am Tag war beschlossen wir gleich noch einen zweiten Steig zu erklimmen.
Der idyllisch gelegene Klettersteig Moosalm in Sölden mit 80 Höhenmetern und 150 m Seillänge und Schwierigkeitsgrad B/C oder schwerer Ausstieg C/D, passte noch genau ins Nachmittagsprogramm. Eine halbe Stunde Aufstieg und ca. 45 Minuten Abstieg.
Den Abend verbrachten wir gemütlich in einem sehr guten Speiselokal und am folgenden Morgen nach dem Frühstück ging es weiter zum nächsten Aufstieg: dem Stuibenfallklettersteig mit Schwierigkeitsgrad C.
Der atemraubende Blick, wenn man entlang der tosenden Wassermassen klettert und dann der ausgesuchte Blick von der Seilbrücke über den „Stuiben“ und 159 Meter hinab sind ein unvergessliches Erlebnis! Den krönenden Abschluss bildet eine Seilbrücke über der Schlucht vor dem Abstieg.
Der schönste Klettersteig Tirols durfte nicht fehlen
Und schon ging´s weiter zum nächsten und meiner Meinung nach dem eindrucksvollsten unserer insgesamt sechs Klettersteige: dem Lehner Wasserfall-Klettersteig, Schwierigkeitsgrad C.
Dieser Jubiläumsklettersteig zählt zu den schönsten Klettersteigen Tirols. Die eindrucksvolle Steiganlage im Nahbereich eines hohen Wasserfalls ist geschickt angelegt und bietet fast immer einen hautnahen Blick auf die hinabstürzenden Fluten. Und als krönender Abschluss wieder eine Seilbrücke, von der aus der Blick wieder weit über 100 Meter in die Tiefe reicht.
Der zweite Steig an diesem Tag war dann noch der Obergurgler Zirmwald-Klettersteig, Schwierigkeitsgrad C. Die schöne Ferrata fängt gleich mit einer gewaltigen Nepalbrücke (Hängebrücke) über die reißende Gurgler Ache an. Für den Durchstieg selbst benötigt man ca. 45-60 Min.
Der zweite Tag war geschafft. Zum Glück hatten sich alle Teilnehmer gut vorbereitet, so dass wir keine Ausfälle hatten und am Abend noch bester Dinge waren. So konnten wir es uns wieder mal in einem guten Lokal gemütlich machen. Das Wetter war phänomenal. Selbst am Abend konnten wir noch draußen sitzen und uns das eine oder andere Bierchen schmecken lassen.
Spektakulärer Ausblick auch von unten
Am Sonntag, zugleich unserem letzten Tag, frühstückten wir erst einmal wieder gemeinsam, bevor wir unsere Sachen packten und die Wohnung in Ordnung brachten.
Nachdem alles erledigt war, ging es wieder Richtung Heimat. Der Steinwandklettersteig C oder D/E im Pitztal war unser letzter und etwas anders als die vorherigen. Da konnten endlich mal unsere „Profis“ auch noch ihr Können zeigen bei Schwierigkeitsgrad D/E.
Auf jeden Fall hat es sehr spektakulär von unten am Parkplatz aus ausgesehen, als sie da im Felsen hingen ohne Tritte und nur der Fels und das Seil.
Nach diesem letzten tollen Erlebnis ging´s dann endgültig wieder zurück nach Hause. Und wieder hatten wir Glück mit dem Straßenverkehr.
Ein ganz großer Dank für Hilfe und Unterstützung an unseren Tourenleiter Bernd Seßler von allen Teilnehmern! Bernd konnte sich perfekt auf das Niveau aller Teilnehmer einstellen, zumal eine Teilnehmerin als „Neuling“ dabei war und zum allerersten Mal einen Klettersteig erklomm.